Studie über den Umgang europäischer Länder mit China

27.07.2023CBND

In Europa wächst der Konsens über den Umgang mit China. Die Ansätze gegenüber der aufstrebenden Weltmacht variieren jedoch je nach Intensität der Beziehungen, Umfang und Art der wirtschaftlichen Verflechtungen und der Haltung gegenüber der autoritären Regierung in Peking.

Einige europäische Länder haben nationale China-Strategien entwickelt, andere bevorzugen einen weniger öffentlichen und dezentralen Ansatz, wieder andere behandeln China nicht als politische Priorität.

Das European Think-tank Network on China (ETNC) hat in einer neuen Studie die verschiedenen Ansätze der EU-Mitgliedstaaten und anderer Länder, darunter Großbritannien, Norwegen und die Schweiz, im Umgang mit China näher untersucht:

"From a China strategy to no strategy at all: Exploring the diversity of European approaches".

Expertinnen und Experten aus 22 europäischen Forschungseinrichtungen haben zu dem Bericht beigetragen. Das MERICS-Team in Brüssel beleuchtet in seinem Kapitel die China-Politik der Europäischen Union.

Dabei konzentrieren sich die Autor:innen auf folgende Fragen:

  • Nationale China-Strategien: Wo stehen die Mitgliedsstaaten und andere europäische Länder?
  • Mechanismen: Wie tauschen sich die europäischen Länder über China aus und wie koordinieren sie sich?
  • EU-Instrumente: Welche nationalen Instrumente gibt es?
  • Risikoanalyse: Welche Ansätze verfolgen die Länder?
  • Kooperation mit China: An welchen von China geschaffenen Institutionen beteiligen sich die Länder?
  • Taiwan im Fokus: Welche Aktivitäten gibt es?

Bei allen Unterschieden arbeiten die Autor:innen auch Gemeinsamkeiten heraus, die in Zukunft ein koordiniertes europäisches Vorgehen gegenüber China erleichtern könnten.

Unter folgendem Link können Sie den Bericht - in englischer Sprache - herunterladen: https://merics.org/sites/default/files/2023-07/ETNC_Report_2023_final.pdf

Die Studie wurde von den MERICS-Expert:innen Bernhard Bartsch und Claudia Wessling herausgegeben und von Una Aleksandra Bērziņa-Čerenkova (Latvian Institute of International Affairs), Lucas Erlbacher (Österreichisches Institut für Europa- und Sicherheitspolitik), Miguel Otero-Iglesias (Elcano Royal Institute) und John Seaman (French Institute of International Relations) begutachtet.

Bitte schreiben Sie an publications@merics.de, wenn Sie Ihre Meinung zu diesem Bericht äußern oder Vorschläge machen möchten.

Über das European Think-tank Network on China (ETNC)

Das European Think-tank Network on China (ETNC)  ist ein Zusammenschluss von China-Expert:innen aus Forschungsinstituten in ganz Europa. Der Schwerpunkt liegt auf der chinesischen Außenpolitik und den Beziehungen zwischen China und den europäischen Ländern sowie zwischen China und der EU.

 

Quelle: Mercator Institute for China Studies MERICS gGmbH; Newsletter vom 27.07.2023