Rückblick BVMW WebImpuls: Die neue Seidenstraße – Chancen für den Mittelstand

10.05.2021Anja Merl, Leiterin Kreisverband Duisburg, BVMW Metropolregion Düsseldorf

Am 27. April 2021 hatten sich zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer zum BVMW WebImpuls eingewählt – dem Start der Informationsreihe über die Möglichkeiten, die es entlang der Seidenstraße für mittelständische Unternehmen gibt. 

In seiner Begrüßung erinnerte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, an die rasante Entwicklung der letzten Jahre in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Er verwies sowohl auf die Herausforderungen als auf die Chancen. Insbesondere auf die, die sich in den vielen Ländern auf dem Weg nach China bieten.

Diesen Ball nahm Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes der Duisburger Hafen AG, gerne auf und berichtete vom Aufbau des Duisburger Hafens zum größten Binnenhafen der Welt – dessen Geschäftsmodell nicht nur darin besteht, ein Logistikhub zu sein. In 15 Jahren wurden mehr als 100 Unternehmen angesiedelt und jedes Jahr werden ca. 20.000 Schiffe bzw. 25.000 Züge in dem Hub ent- oder beladen. Mit der Zeit wurde duisport zum bedeutendsten europäischen Standort für Züge aus China. Neben der imposanten Entwicklung des Hafens berichtete Herr Staake, wie er die Chancen entlang der Seidenstraße nutzt. Beispielsweise durch Projekte in der Türkei, in Minsk, Triest oder durch 15 Bahnterminals in China und ausgewählten Partnerschaften mit chinesischen Plattformunternehmen. Das hohe Interesse konnte man an den vielen Fragen der Teilnehmenden ablesen. Erich Staake lieferte damit einen der besten und interessantesten Praxisbeiträge zu dem Thema.

Im Anschluss ergänzte Herr Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Berlin Global Advisors, ehemaliger Leiter des Arbeitsschwerpunktes Politik China und Ostasiens an der FU Berlin, die Ausführungen von Hafenchef Erich Staake. Er erklärte sehr ausführlich aus seinen langjährigen Erfahrungen die Sichtweise Chinas und welche Chancen er auf den vielen unterschiedlichen Routen der Seidenstraße sieht. Auch hier konnte das sehr große Interesse der Teilnehmenden an den vielen Fragen erkannt werden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um Erfahrungsberichte aus drei Ländern, die sich auf einer der vielen Eisenbahnlinien der Seidenstraße befinden.

Gerade Russland fand sehr großes Interesse, nicht nur aufgrund der Spannungen und Sanktionen. Herr Ulf Schneider, Präsident & Founder der SCHNEIDER GROUP und BVMW Repräsentant Russland, konnte viele Bedenken ausräumen. Russland sei ein verlässlicher Partner und bietet dem deutschen Mittelstand vielfache Chancen. Beispielsweise im Kraftwerksbau, bei der Exploration nach Bodenschätzen und natürlich für den Maschinenbau.

Deutschland ist der zweitgrößte Handelspartner der Ukraine. Deutsche Unternehmen exportieren Maschinen, Kraftfahrzeuge und KFZ-Teile und Arzneimittel mit einem Gesamtwert von ca. 5,3 Mrd. USD. Herr Artem Barinov aus dem BVMW-Auslandsbüro in der Ukraine berichtete über die vielversprechenden Branchen IT-Outsourcing, Landwirtschaft und Infrastruktur – alles Bereiche mit hohem Potenzial für den deutschen Mittelstand.

Usbekistan war für viele ein unbeschriebenes Blatt. Herr Nodir Ayupov erläuterte die Digitalstrategie des Landes und die damit verbundenen Chancen für den Mittelstand. Ein sehr interessantes Land mit vielen Möglichkeiten in den Branchen Chemie, Pharmazie, Textilwirtschaft oder Landwirtschaft. Auch dieser Beitrag fand großes Interesse.

Der BVMW bedankt sich bei den Experten für die interessanten Informationen und natürlich bei den Teilnehmenden für die Nachfragen und anregenden Diskussionen. Eine rundum gelungene Auftaktveranstaltung und damit eine großartige Herausforderung für die nächsten geplanten Events. Seien Sie dabei, wenn es wieder heißt „Die neue Seidenstraße – Chancen für den Mittelstand“.

Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW).