Internationaler Tag der chinesischen Sprache

15.04.2023Stefanie L. Hegger

Neben Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch ist Chinesisch eine der Amtsprachen der Vereinten Nationen (UN). Diese sechs Sprachen werden bei den Treffen der Vereinten Nationen verwendet. Zudem werden alle offiziellen UN-Dokumente in diesen Sprachen verfasst.

Wer hat den internationalen Tag der chinesischen Sprache initiiert?

Zu Ehren dieser sechs Amts- bzw. Arbeitssprachen hat die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) im Jahr 2010 für jede dieser Sprachen einen eigenen Welttag ausgerufen.

Die UNESCO selbst (englisch: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) ist eine UN-Sonderorganisation, die die internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation fördert, um zur Erhaltung von Frieden und Sicherheit beizutragen.

Warum wird der International Language Day gefeiert?

Ziel der sogenannten Language Days der Vereinten Nationen ist es, die Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt zu feiern und den gleichberechtigten Gebrauch der sechs Amtssprachen in der gesamten Organisation zu fördern. Im Rahmen dieser Initiative feiern die Dienststellen der Vereinten Nationen auf der ganzen Welt sechs verschiedene Tage, die jeweils einer der sechs offiziellen Sprachen der Organisation gewidmet sind.

Der internationale Tag der chinesischen Sprache (auf Chinesisch: 联合国与中文) wird jedes Jahr am 20. April gefeiert.

Warum wird der Chinese Language Day am 20. April gefeiert?

Als Datum für den chinesischen Tag wurde Gǔyǔ (谷雨 - Getreideregen/Saatregen) gewählt, die sechste der 24 Sonnenperioden im traditionellen ostasiatischen Kalender, an dem die mythische Figur Cāng Jié (仓颉) geehrt wird. Cāng Jié ist eine wichtige Persönlichkeit aus dem alten China. Er gilt als der offizielle Geschichtsschreiber des Gelben Kaisers und als Erfinder der chinesischen Schriftzeichen.

Der Legende nach hatte er vier Augen und vier Pupillen und als er die Schriftzeichen erfand, weinten die Götter und Geister und vom Himmel regnete es Hirse. Seitdem feiern die Chinesen den Gǔyǔ-Tag zu Ehren von Cāng Jié. Nach dem gregorianischen Kalender beginnt er normalerweise um den 20. April herum.

Chinesisch als Amtsprachen der Vereinten Nationen (UN)

Chinesisch wurde 1946 als Amtssprache der Vereinten Nationen eingeführt. In den ersten Jahren wurde die chinesische Sprache in der Arbeit der UN jedoch nicht häufig verwendet. Dies änderte sich nach der Wiederaufnahme der Volksrepublik China in die Vereinten Nationen im Jahr 1971. Im Jahr 1973 wurde Chinesisch zur Arbeitssprache der Generalversammlung, im Jahr 1974 auch des Sicherheitsrates. Immer mehr UN-Büros und -Mitarbeitende arbeiten auf Chinesisch.

Warum ist die chinesische Sprache wichtig?

Chinesisch ist neben Englisch die am meisten gesprochene Sprache der Welt. Mit der wachsenden internationalen Rolle Chinas in verschiedenen Bereichen wird die chinesische Sprache auch in vielen Organisationen immer wichtiger.

Um die China-Kompetenz in Deutschland zu stärken, sind Chinesischkenntnisse wichtig. Darüber hinaus sind laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die China-Kompetenz auch interkulturelle Kompetenz sowie Kenntnisse über politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und historische Zusammenhänge und rechtliche Rahmenbedingungen relevant. 

Auch Mitglieder im CBND bieten verschiedene Formate zur Stärkung der China-Kompetenz an. So kann man im Konfuzius-Institut Metropole Ruhr Chinesisch lernen. chinnect und Communikation Akoun & Scholten bieten interkulturelle Trainings an, um die Kompetenzen im Umgang mit Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu fördern.

Chinakenntnisse gehören zur China-Kompetenz. Jedes Jahr am 20. April wird der UN International Language Day gefeiert. Bild: quillau/Pixabay