Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz fordert interkulturelle Kompetenz

05.12.2019chinnect – strategy & education

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) tritt am 01. März 2020 in Kraft. Dadurch soll die Einwanderung von ausländischen Fachkräften und Interessierten für Ausbildungs- und Studienplätze nach Deutschland in speziellen Fachbereichen wie Medizin, Pflege und Informatik erheblich vereinfacht werden.

Die Möglichkeiten des neuen Gesetzes sind auch für chinesische HochschulabsolventInnen und Berufserfahrene interessant, die bisher langwierige Verfahren bei den zuständigen deutschen Institutionen zu erwarten hatten – oft mit ungewissen Erfolgsaussichten. Im Gegensatz zum alten Gesetz soll zum Beispiel keine sogenannte Vorrang-Prüfung mehr stattfinden, die bislang noch alternative Bewerbungen aus Deutschland und der EU prüft und bevorzugt.

Darüber hinaus können qualifizierte Fachkräfte und Personen bis zum 25. Lebensjahr spezielle Visa zum Zweck der Suche nach Arbeits-, Ausbildungs- und Studienplätzen beantragen und mehrere Monate in Deutschland nutzen.

Laut BMI werden die Verfahren zur Anerkennung der jeweils ausländischen Qualifikation insgesamt vereinfacht und verkürzt. Entsprechend sollen Eignungsprüfungen für all jene BewerberInnen, deren Qualifikationen noch nicht dem deutschen Standard entsprechen, kurzfristiger angesetzt werden können.

Chancen und Herausforderungen der kulturübergreifenden Zusammenarbeit

Ob das neue Gesetz tatsächlich geeignet sein wird, langfristig für eine Entspannung der Arbeitsmarktsituation in den Mangelberufen zu sorgen, ist noch nicht absehbar. Sollte die Zuwanderung von Fachkräften durch die rechtlichen Veränderungen aber wirklich deutlich ansteigen, müssten auf Seiten der deutschen Arbeitgebenden dringend nachhaltige Strategien zu unter anderem Integration, Mitarbeiterbindung und Teambuilding entwickelt werden.

Diese strategische Anpassung beginnt schon mit der Anwerbung potenzieller ausländischer KandidatInnen. Das FEG gewährt zwar Verfahrenserleichterungen, dennoch ist, je nach Zielland, eine sorgfältige Vorbereitung nötig, um möglichst reibungslos zur Arbeitserlaubnis zu gelangen. Gute Kenntnisse über Ausbildungssysteme, Bildungsabschlüsse und Ausreisebestimmungen sind dabei ebenso wichtig wie generelles Wissen über das Zielland, die dortige (Arbeits-)Kultur und die jeweiligen Regeln der Kommunikation.

Sobald die ausländischen Mitarbeitenden angekommen sind, bringt die interkulturelle Zusammenarbeit im Team neue Herausforderungen mit sich – birgt aber auch große Chancen für höhere Diversität, Zufriedenheit durch bessere Arbeitsteilung bis hin zu alternativen Geschäftsfeldentwicklungen von Organisationen: durch neue Mitarbeitende in neue Märkte!

Um solche anspruchsvolle Integrationsprozesse von Anfang an positiv begleiten und steuern zu können, braucht es auf Seiten der Geschäftsführung ein erhöhtes Maß an interkultureller ManagementKompetenz. Am Beispiel von chinesischen Arbeitskräften gilt es, sich zunächst mit China als Zielland auseinanderzusetzen und im zweiten Schritt, kulturell angepasste Strategien für Anwerbung und Integration zu entwickeln.

Grundlegendes Verständnis für den Wirtschafts- und Kulturraum China entwickeln

Einen umfassenden Einblick in den Wirtschafts- und Kulturraum Chinas bietet das Seminarformat „China-Wissen Kompakt“ in Duisburg: Das Seminar richtet sich an Personen, die grundlegendes China-Wissen erlangen möchten, um konkrete Schritte in Richtung China-Strategie für die eigene Organisation einzuschätzen zu können. Zudem werden sie mit Geschäfts- und Kommunikationspraktiken bekannt gemacht.

Details zu Inhalt und Anmeldung sind online unter China-Wissen Kompakt (https://chinnect.com/chinakompakt/) zu finden. Der nächste Termin ist der 08. & 09. Februar 2020, 9:30–15:00 Uhr.

Darüber hinaus bieten passgenaue interkulturelle Trainings für Mitarbeitende Maßnahmen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Personen aus anderen Kulturräumen – als Vorbereitung auf die ankommenden chinesischen KollegInnen oder auch als Teambuilding für bereits bestehende internationale Arbeitsgruppen.